15 Mai 2014

Familiäres

Heute wird der Internationale Tag der Familie begangen und sicher ist dabei so manchem wohl ums Herz. Ist 'Familie' doch allgemein ein recht positiv daherkommende Begriff.
Familie ist wunderbar – hier gibt es Partnerschaft zwischen zwei erwachsene Personen und diese wiederum stellen als Eltern oder Erziehungsberechtigte den Raum bereit, in dem Kinder aufwachsen können. In der family sind Verwandte und Angehörige vereint, auch ohne sich wirklich zu begegnen oder denselben Haushalt zu teilen. Und hier regeneriert der Erwerbstätige in seiner Eigenschaft als Privatperson besonders gut. Unter Familie verstehen wir heutzutage eine, mehr oder weniger enge, Verwandtschaftsgruppe, deren inneres Gefüge nicht zwangsläufig in permanente Nähe ausarten muss und deren Basis zwei scheinverwandte Personen sind - das Paar. Das Paar ist zwar auf der bestehenden Gesetzeslage ab seinem Zusammenschluss mit einander "verwandt" (in einer ordentlichen Ehe sogar ersten Grades), aber es ist eigentlich eine Scheinverwandtschaft. Trennt sich das Paar sind sie beide wieder nur zwei nichtverwandte Mitmenschen.

Die 'Familie' tritt überwiegend in Form der sogenannten Kernfamilie auf – Vater-Mutter-Kind, - also als die Konstellation, die wir auch Kleinfamilie nennen. Inzwischen gibt es auch noch die interessante Variation des modernen Phänomens der Patchworkfamilie - aus vielen zersplitterten Kleinfamilien entsteht ein weitverzweigtes Gebilde aus verschiedenen Versatzstücken an fluktuierenden Beziehungen ehemaliger Paare, deren Verbindung die jeweiligen Kinder sind - solange sie Kinder sind.

Die sogenannte Kleinfamilie ist im wesentlichen mit der Kernfamilie identisch und derzeit im westlichen Kulturkreis das gängige Lebensmodell, denn auch ein Paar ohne Kinder bzw. sogar ein Singlehaushalt wird in dieses Denkmuster eingeordnet.

Trotzdem möchte ich noch die nicht unwesentliche Entstehung des Begriffes 'Familie' anmerken. Schließlich ist das inzwischen schon klassische Modell "Familie" ein Abklatsch des patriarchalen Systems.

Der Begriff 'Familie' bezeichnet von seiner Bedeutung her den Herrschaftsbereich eines privilegierten Mannes (römisch 'familia' – Hausgemeinschaft und von famulus – Haussklave).

Diese Form der patriarchalen Alltagsexistenz umfasste die etablierte Wohn- und Lebensgemeinschaft, die für einen nicht unbeträchtlichen Teil der Mitglieder eine Zwangslage darstellte. Diese relativ in sich geschlossenen Privatimperien, bargen unter dem Regime des Herren der 'familia', die unter seinem Dach lebenden Angehörigen, die Sklaven und noch sonstiges Gesinde.

Das Gebilde 'Familie' auf der Grundlage einer Paarbeziehung zwischen Fremden (Nicht-Verwandten), gilt schon längst in unserer Gesellschaft als ein, mit aller Kraft zu schützender Wert. Wir hier, in der westlichen Welt, können uns nichts Schöneres, äh anderes vorstellen. Und so begibt es sich, dass die naturgemäße matrilokale und matrilineare Muttersippe, diese selbstverständliche generationsübergreifende Fürsorgegemeinschaft, höchstens noch als herabgesunkenes Kulturgut zwischen den Zeilen mancher Märchen hindurch schimmert.

zum Abrunden siehe auch: http://www.stephanieursula.blogspot.de/p/das-aktuelle-essay.html
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02 Mai 2014

Zwischenbericht

... mein Alltag ist derzeit vollgestopft mit verschiedenen Projekten und ein jedes davon stammt aus einer anderen Intention. Oder sollte ich schreiben Dimension? Allen voran das Lieblingstrickywunschdenken, das mich mitten hinein in die verspielt-philosophische Kinderbuchdimension treibt.
Da begegne ich ihr, der Tante. Sie tappt, noch immer ungläubig und ahnungslos aber resolut, in die Geschichte, ohne sich darum zu scheren, wie sehr mir das zu schaffen macht. Müsste ich ihr doch spätestens jetzt endlich erklären, warum ihr dieses Schicksal zuteil wurde. Wir gehen Hand in Hand in ein Abenteuer, dass sie erlebt und ich ertragen muss. Da steht sie vor mir, meine Protagonistin, eine harmlose ältere Dame, die sich von mir zur Abenteuerheldin umstylen lässt und ohne, dass ich jetzt schon sagen könnte wohin die Reise geht ... muss ich nun ein schlechtes Gewissen haben?